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Man schrieb sie überall, wo und wann man nur konnte, in Wohnbunkern und in den Pausen zwischen den Schlachten. Man schrieb sie auf Tapeten, in Schulheften und Geschäftsbüchern…

Handgeschriebene Partisanenzeitschriften wurden gemeinsam mit wichtigen Akten aufbewahrt. Sie enthielten Tatsachen über den Kriegsalltag, berichteten über Kämpfe und Helden. Selbstgemachte „Hefte" wurden lebendig gemacht – durch Illustrationen und witzige Geschichten. Wer eine Zeitschrift in die Hände bekam, las sie in der Hoffnung, dass der Krieg bald zu Ende ist. Diese Hefte gaben Mut. Auch in den Zeiten, wenn man vom Feind hoffnungslos eingekesselt war, konnte niemand daran denken, die handgeschriebenen Zeitschriften preiszugeben – man vergrub sie samt Munition in der Erde oder versteckte in Sackleinen in den Wäldern. Durch das Feuer des Krieges sind diese einmaligen Dokumentationen bis in die Gegenwart erhalten geblieben.
208. Stalin-Partisanenabteilung
Während der heftigen Kämpfe um Belarus stellten die Partei und die Regierung vor Partisanen eine große Aufgabe: sie sollten ihre Angriffe auf die fliehenden deutschen Truppen verstärken. Diese Kriegsetappe zeichnete sich durch eine Besonderheit aus, und zwar waren es die operativen Gruppen des Zentralstabs der Partisanenbewegung, die die gesamte Planung und Durchführung von Kampfhandlungen der Partisanen koordinierten. Diese Gruppen wurden bei Militärräten der Fronten eingerichtet und standen im engen Kontakt mit dem Kommando der regulären Truppen.

Infolge gemeinsamer Kampfhandlungen von Partisanenverbänden und der Roten Armee wurden feindliche Garnisonen vernichtet, Linien gewonnen, Brücken besetzt und Siedlungen befreit.
Aufgrund der Verordnung des Untergrundkomitees der Kommunistischen Partei von Belarus im Gebiet Mogiljow und des Befehls der operativen Militärgruppe wurde die 208. Stalin-Partisanenabteilung am 30. August 1943 in das 208. Partisanenregiment mit drei Bataillons umgeordnet. Im Oktober 1943 wurde das 4. Reserve-Bataillon gebildet, das im Dezember 1943 in eine Pionierkompanie neu geordnet und im März 1944 wiederhergestellt wurde. Das Regiment kämpfte zusammen mit den Truppen der 61. Armee und vernichtete Garnisonen in der Siedlung Pogost und in der Station Parochonsk. Anschließend eroberten die Partisanen Fahrstraßen und Landwege zwischen Luninez und Pinsk und Luninez und Telechany zurück. Auf diesen Wegen wollte der Feind den Rückzug antreten.

Laut Verlegungsplan rückte das 20. Partisanenregiment unter Kommando von Jewlampi Bespojassow bis zur Siedlung Telechany im Gebiet Pinsk vor und wurde am 11. Juli 1944 mit den Teilen der Roten Armee vereinigt. Das Partisanenregiment zählte 1422 Mann.

Noch im Jahr 1942 konnte die 208. Stalin-Partisanenabteilung den Faschisten beweisen, dass sie es im Hinterland nicht leicht haben werden. Die handgeschriebene Zeitschrift „Volksrächer" (November-Ausgabe) enthält eine Reihe von Artikeln und Essays über das Heldentum von Partisanen. Im Beitrag „Stolz der Abteilung" werden Kämpfer und Kommandeure gezeigt, deren Handeln mit folgenden Epitheta bezeichnet wird: „dar hat es drauf", „seine Energie reicht für 5", „von ihm kann man alles erwarten."
Menschen sind Menschen, auch im Krieg legen sie verschiedene Eigenschaften an den Tag. Manche beweisen Gelassenheit und Ausdauervermögen, manche sind feige und kleinmütig. Im Feuilleton „Deutsche im Ussakino" werden satirisch grotesk jene Partisanen dargestellt, die ihre Nerven nicht in den Griff bekommen haben.
In der Juli-Ausgabe der handgeschriebenen Zeitschrift „Wperjod sa Rodinu" (1944) wird beschrieben, wie die Partisanen eine deutsche Garnison vernichten. Auch wenn die meisten von ihnen selbstlos kämpften, hat es auch feige Partisanen gegeben. Die Autoren verurteilten zornig ihr Verhalten und betonten, dass es sich dabei immer um „den Partisanen nicht eigene" Taten handelte.
Ein besonderes Interesse weckt das „Ehrenbuch der Partisanen und Komsomolzen, die sich in den Kämpfen gegen die deutschen Besatzer hervorgetan haben." In diesem Buch kann man über die wahren Helden unter Partisanen lesen, zum Beispiel über Alexander Demidow, auf den die Deutschen ein Kopfgeld in Höhe von 40000 Reichsmark ausgesetzt haben, über Iwan Nishnik, der 8 feindliche Militärzüge sprengte, über Pjotr Wilitkewitsch, unter dessen Kommando die Partisanen eine deutsche Barke auf dem Fluss Beresina versenkten, über Michail Choninow, der unglaubliche Tapferkeit und Mut bei der Vernichtung deutscher Garnisonen an den Tag legte.
Nach dem Krieg verdiente Michail Choninow seinen Lebensunterhalt als Schriftsteller und Literaturkritiker im Schriftstellerverband Kalmückiens. Die Erinnerungen an den Krieg sind in seinen Publikationen erhalten geblieben.
Im Jahr 1967 erschien die dokumentarische Erzählung von Alexander Demidow „Er trat als erster zum Angriff an."
Handgeschriebene Zeitschrift "Volksrächer" (Nr.15) der 208. Stalin-Partisanenabteilung im Gebiet Mogiljow, November 1942
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